Deshalb trainieren wir mit Leckerlis

Operante Konditionierung

Bei der operanten Konditionierung ist der Hund aktiv beteiligt und lernt durch sein Verhalten. Dein Hund zeigt ein Verhalten und daraufhin verändert sich seine Umwelt und diese Veränderung gibt ihm eine Information, hat sich sein Verhalten gelohnt oder nicht. Deinen Hund treibt das an, was auch uns Menschen antreibt. Er möchte gern, unangenehme Folgen so gut es geht vermeiden und so viele angenehmen Dinge wie möglich erleben. Hunde wissen zudem nicht was richtig oder falsch ist, was ein Mensch mag oder nicht. Deshalb sollten wir erwünschtes Verhalten verstärken, aber was bedeutet Verstärkung:

Verstärkung ist ein Begriff aus der Lerntheorie und bedeutet, ein Verhalten, das der Hund in Zukunft öfter, schneller, oder überhaupt noch einmal zeigt. Der Hund zeigt ein Verhalten, danach kommt etwas hinzu, was deinem Hund ein gutes Gefühl gibt. Dadurch wird das Verhalten verstärkt. Das Verstärkung passiert ist, erkennen wir in der Zukunft, an der Entwicklung des Hundes. Je öfters erwünschtes Verhalten verstärkt wird, umso häufiger wird dieses Verhalten auch auftreten.

Wenn du positive Verstärkung im Training einsetzten möchtest, solltest du die Bedürfnisse deines Hundes kennen. Werden Bedürfnisse befriedigt, fühlt sich dein Hund gut. Positive Verstärkung wird leider oft missverstanden als reine Arbeit über Futterbelohnung. Nahrungsaufnahme gehört zu den grundlegenden Bedürfnissen eines Hundes und sollte genutzt werden, aber du solltest im Training auch die anderen Bedürfnisse des Hundes nicht vernachlässigen. Zum Beispiel, wenn dein Hund gerade Durst hat, wird im Training ein Stück Käse sein Bedürfnis nicht stillen und es tritt keine Positive Verstärkung im Training ein. Beispiele für Bedürfnisse sind: Futter, Wasser, buddeln, schnüffeln, lösen und spielen.

Es gibt zwei Arten von Verstärkung:

Positive Verstärkung und Negatives Verstärkung – positiv und negativ sind hier Mathematische Bezeichnungen. Positiv es kommt etwas hinzu, negative es wird etwas abgezogen.

Dazu zwei Beispiele:

Positive Verstärkung:

Es kommt etwas hinzu was dein Hund mag- eine angenehme Belohnung. Du sagst das Signal Sitz, dein Hund setzt sich hin und du belohnst mit einem Leckerli = angenehme Belohnung, etwas Positives kommt hinzu.

Negative Verstärkung:

Du drückst deinen Hund am Hinterteil runter, bis er sitzt und sagst das Signal Sitz. Dein Hund lernt, wenn ich mich setzte, werde ich nicht mehr gedrückt. Diese Handlung ist unangenehm für den Hund, am Ende ist es dann eine erleichternde Belohnung, weil er lernt, wie er verhindern kann das Druck ausgeübt wird= negative Verstärkung, weil der Druck vom Hinterteil weg ist.

Diese negative Verstärkung funktioniert nur dann, wenn der Hund vorab in eine unangenehme Situation gebracht wird. Negative Verstärkung sollte nie die Wahl der Möglichkeit sein. Da es dem Hund stress zufügt.

Vorteile der angenehmen Belohnung (positive Verstärkung)

  • Kooperation anstatt Schwierigkeiten– Positive Emotionen werden bei Hund und Mensch ausgelöst. Beim Hund, weil er eine tolle Belohnung bekommt und somit öfters dieses Erfolgserlebnis der Belohnung haben möchte (Verhalten wird öfters gezeigt) und beim Menschen, weil es uns Spaß macht dem Hund etwas Gutes zu tun und wir das Erfolgserlebnis der Kooperation mit unserem Hund haben. So entsteht eine Zusammenarbeit und eine Bindung entsteht oder wird gefestigt. Für den Hund schafft es eine selbst Wirksamkeit, die Erfahrung, dass der Hund durch sein eigenes Handeln die Umwelt positiv beeinflussen kann und ihm etwas Gutes widerfährt, fühlt sich für den Hund gut an.
  • Bindung anstatt Unsicherheit– Bindung entsteht durch den Austausch von freundlichen Verhaltensweisen zwischen zwei Sozialpartner/innen (Mensch und Hund). Bindung benötigt Sicherheit und Vertrauen, das heißt der Mensch darf keine Bedrohung darstellen.
  • Spaß anstatt Streit– angenehme Belohnung im Training zu benutzen schafft immer eine gute Stimmung für Mensch und Hund. Dein Hund lernt neue Lösungsstrategien auszuprobieren, weil er sich gut fühlt und nicht durch die Angst/Unsicherheit gehemmt ist in unbekannten Situationen.

Durch den Fokus auf positive Verstärkung im Training setzt du keine Techniken ein, die deinen Hund hemmen oder ängstigen. Durch positive Verstärkung wird beim Hund keine Angst oder Aggression ausgelöst. Du wirst für deinen Hund zu einem sicheren Hafen und nicht zu einem Risikofaktor.

Durch den Einsatz von positiver Verstärkung gelangst du im Training auf Erfolgskurs, weil du lernst, Erfolge wahrzunehmen. Unerwünschtes Verhalten wird dadurch weniger gezeigt, weil erwünschtes Verhalten öfters belohnt wird und sich dein Hund auf seine Erfolge konzentriert, weil er gelernt hat, dass dieses Verhalten lohnender ist als unerwünschtes Verhalten.

Schreibe einen Kommentar